Mitteilungen aus der Führungsakademie

Masterplan für Smart BW - Führungsakademie bietet Denkraum

 

Masterplan für Smart BW – Führungsakademie bietet Denkraum

 

Die Digitalisierung erfasst alle Bereiches des Lebens und bringt auch enorme Veränderungen für Land und Landkreise, Unternehmen und Wirtschaft. Ob nun Internet der Dinge, Industrie 4.0 oder E-Government, smarte Technologien und elektronische Lösungen sorgen für neue Gestaltungspotentiale.

 

Der Bürger muss im Fokus sein

Unter dem Titel „Smart BW, wo geht die Reise hin“ lud die Führungsakademie Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Innenministerium, dem Städtetag Baden-Württemberg und der Zeppelin Universität im Rahmen der Morgenstadt-Werkstatt zum offenen Denken ein. Über 50 Entscheider aus Ministerien, öffentlicher Verwaltung, Hochschulen und Zivilgesellschaft setzten sich mit den Möglichkeiten und Herausforderungen von Smart BW auseinander.

Nicht die Technik, sondern allein die Bürger müssen im Mittelpunkt aller Konzepte stehen. Ihr Leben muss durch die Digitalisierung erleichtert werden. Das ist als Credo an diesem Nachmittag immer wieder zu hören. Digitalexperte Prof. Dr. Jörn von Lucke sieht in Zukunft neue Angebote proaktiver Verwaltungsdienstleistungen, die Prozesse anstoßen, wenn der Bürger es möchte. Das bedeute ein Mehr an Service aber auch an Effizienz. „Ich kann mir die Behördenwelt in Zukunft als Appstore vorstellen“, schildert Christian Leinert, Präsident von BITBW seine Vision. „Aber nur, wenn wir die eigene Trägheit überwinden und endlich das Thema Digitalisierung in die Köpfe hinein bekommen“. Und darin liegt nicht nur für ihn die eigentliche Herausforderung.

 

Herausforderung – Verwaltung für Innovation begeistern

„Verwaltung ist pünktlich und verlässlich und manchmal nicht so innovativ“, analysiert Gudrun Heute-Bluhm, Vorstandsmitglied des Städtetages. Darum macht sie den Städten Mut, sich kreativ und experimentell mit der Digitalisierung auseinanderzusetzen. „Um das Thema Smart BW zum Laufen zu bringen, braucht es viele kleine Füße“, unterstreicht Heute-Bluhm. Prof. von Lucke nennt es „Innovationskultur“ im Staat und in der öffentlichen Verwaltung. Verbunden mit der Bereitschaft, Liebgewordenes aufzugeben und den Schritt ins Ungewisse zu wagen, so der Präsident der Führungsakademie Baden-Württemberg, Dr. Ralph Bürk. „Smarte Verwaltung heißt, wenn wir bereit sind für eine Welt, die wir noch nicht kennen“.

 

Räume für neues Denken schaffen

„Die Digitalisierung ist da. Wir müssen sie gestalten“, fordert Prof. von Lucke von der Zeppelin Universität. Doch wo entsteht dieses Smart BW? Sicher nicht am Reißbrett, sondern durch Vernetzung, Beteiligung und Dialog der Akteure. Baden-Württemberg braucht in Zukunft viel mehr Denk- und Innovationsräume. Vielleicht ist das ein erstes Ergebnis des Workshops. Mehr „digitale Bolzplätze“, wie es Christian Geiger von der Stadt Ulm nennt, also Zonen, wo sich alle Kreativen und Macher austoben können, die Lust auf Veränderung haben. „Quereinsteiger sind hier willkommen“. In Ulm sind so 400 neue Projekte zur Stadtentwicklung geboren worden, die jetzt mit Unterstützung der lokalen Wirtschaft auf den Weg gebracht werden.

 

Masterplan für Smart BW entwickeln

Was im Kleinen funktioniert, kann auch im Großen gelingen. Für Prof. von Lucke braucht es ein gemeinsam entwickeltes Leitbild, eine Vision und einen Masterplan mit Schwerpunkten, zentralen Aufgaben, Zielen und Strategien. Verbunden mit einem Veränderungsmanagement.

„Unsere Strategie muss es sein, Smart City erlebbar zu machen“, ist auch Dr. Natalia Jaekel überzeugt. In der Stabstelle Digitalisierung im Innenministerium geht es nicht um „Eintagsfliegen“, sondern um Leuchtturmprojekte und Best-Practice-Beispiele, auch aus den Kommunen. „Wir müssen von den Bedarfen und Herausforderungen her denken, um die Akzeptanz für das Neue zu steigern und Digitalisierung erlebbar zu machen“, so Jaekel. Und dafür als Grundlage für neue Geschäftsmodelle eine Infrastruktur bauen. Das Ziel steht fest, skizziert Jaekel: „ Wir arbeiten an der großen Idee, Baden-Württemberg zur digitalen Leitregion zu machen.“

 

Der Denkraum zu Smart BW unter Federführung der Führungsakademie Baden-Württemberg soll fortgesetzt werden. Wer Interesse hat teilzunehmen, gerne kurze Mail an gabriele.froehlich@fuehrungsakademie.bwl.de

 

Weitere Impulse zu Smart BW finden Sie hier.

 


Whitepaper bietet Blick über den Tellerrand

Was kann Baden-Württemberg aus internationalen Smart-City-Projekten lernen und welche Anwendungsfelder ergeben sich für den städtischen und ländlichen Raum? Den Blick über den Tellerrand bietet das Whitepaper „Smart BW –Stark in der Stadt und in der Fläche“. Erstellt wurde es vom 22. Führungslehrgang im Rahmen eines strategischen Projektauftrags des Staatsministeriums des Landes Baden-Württemberg. Die im Bericht vorgestellten Projektvorschläge bauen argumentativ auf den Learnings auf und konzentrieren sich auf die als relevant identifizierten Anwendungsfelder Verwaltung, Mobilität und Logistik, Gesundheit und Pflege sowie den Bereich Bildung.

Das Whitepaper ist kostenfrei als PDF bei der Führungsakademie Baden-Württemberg erhältlich.

Kontakt: poststelle@fuehrungsakademie.bwl.de

 


Ansprechpartnerin

Gabriele Fröhlich
Leitung Führungskräfteentwicklung, Coaching
T 0721 926-6629