Mitteilungen aus der Führungsakademie

Learning Journey – Der digitalen Zukunft auf der Spur

 

Learning Journey – Der digitalen Zukunft auf der Spur

 

„Zukunft ist immer schon da, man muss nur wissen wo.“ Unter diesem Leitgedanken starteten Führungskräfte der Landesverwaltung eine Tagesexpedition zu Pionieren der digitalen Welt.

Im Rahmen der Digitalakademie@bw hatte die Führungsakademie zur ersten „Learning Journey“ eingeladen. Der Schwerpunkt der Lernreise lag auf dem Kennenlernen und Erkunden von digitalen Marktführern und Vorreitern, die in der Welt von Internet und IT-Lösungen heimisch sind: Die Karlsruher Firmen netzstrategen GmbH und PTV Group.

Die erste Destination, die netzstrategen GmbH, hat den Status „Start-Up“ mittlerweile abgelegt. Das weltweit operierende Unternehmen arbeitet täglich mit über dreißig Digital Natives an der Gestaltung der digitalen Welt. Immer im Vordergrund steht dabei die Mission „Wir machen euch digital handlungsfähig“.

„Die Entwicklung zeigt, dass die Zukunft eine digitale Sprache spricht und neue Sprachen erlernen die Wenigsten im Handumdrehen“, sagt André Hellmann, Chef und Gründer der netzstrategen. Er konnte hilfreiche Tipps geben, wie Mitarbeitende, Unternehmen und Organisationen ihren digitalen Wortschatz erweitern. Unverzichtbare Bausteine seien jedoch Infrastruktur, fähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und einen Plan, den es zu verfolgen gelte. Ziele seien realistisch zu stecken, zu fokussieren und vor allem einzuhalten.

Die Herausforderung sei, alle Mitarbeitenden trotz Spezialisierung eng zu vernetzen. Unterstützen könnten dabei neue, digitale Kommunikationskanäle wie Gruppenchats und Videokonferenzen, die die E-Mail-Kommunikation mittlerweile überholten.

 

Agile Coaches überzeugen

Um die Expedition fortzusetzen ging es für die Teilnehmenden anschließend zur PTV Group, die im Bereich der Planung, Steuerung und Optimierung von Verkehrs- und Handelssystemen zu den Weltmarktführern zählt. Zukunftsvisionen wie autonomes Fahren und vollständig vernetzte Smart Cities sind hier keine Musik von morgen, wie Kristina Stifter, Head of Global Communications, vorstellte.

Intern präsentiert sich die PTV modern und futuristisch. Auf dem „Campus“ stehen riesige Sessel und Designmöbel, die einen Marktplatz für Kommunikation bieten. Mitarbeitende unterschiedlicher Bereiche können sich hier unkompliziert und in ungezwungener Atmosphäre besprechen und so Informationen austauschen und die Vernetzung vorantreiben.

Team-Strukturen sind flexibel und agil. Auch hier hilft die Digitalisierung, so dass sich Projektteams schnell zusammenfinden, denn „je digitaler man unterwegs ist, umso weniger hat man umzuziehen“, berichtet Silke Notheis, eine von vier „Agilen Coaches“, die über die Teamgrenzen hinweg agieren und koordinieren.

Während Führungskräfte oftmals auch über Anweisungen zum Ziel kommen, gilt es für „Agile Coaches“ zu überzeugen und die Mitarbeitenden zum Denken anzuregen. In diesem Prozess der Veränderung sind auch die sogenannten „Donuts“ entstanden. Mit dieser Methode hat jeder im Unternehmen die Möglichkeit, Ideen und Optimierungspotentiale aufzuzeigen und dann mit Motivation und Einsatzbereitschaft im Team weiterzuentwickeln. Eine wichtige Erkenntnis konnte dabei bestätigt werden: „Wenn Menschen Spaß an einem Thema haben, sind sie nicht nur zu 100, sondern zu 130 Prozent dabei“, so Silke Notheis.

 

Es sind die Menschen, die Veränderung schaffen

Deutlich wurde, dass der Fortschritt nicht wartet, sondern durch die Digitalisierung in neue Sphären vorstößt. Diesen gesellschaftlichen Wandel konnte, im letzten Abschnitt der Digitalen Erkundungsreise, auch Dr. Christoph Schneider, Berater für digital-soziale Innovationen bestätigen.

Die digitale Transformation der Arbeit lässt aus seiner Sicht drei Tendenzen, Befürchtungen oder Chancen erkennen. Die Arbeit wird „entgrenzt“, das heißt die Erreichbarkeit und Vernetzung nehmen stark zu und eine Trennung  zwischen Arbeit und Freizeit wird schwieriger. Plattformen ersetzen traditionelle Organisationen, fördern unregelmäßig bezahlte Tätigkeiten statt fester Lohnarbeit und die Automatisierung provoziere eine drohende Massenarbeitslosigkeit.

Diese Ängste sind aus Schneiders Sicht teilweise unbegründet. „Technologien machen keine Veränderung, sondern es sind immer Menschen die das schaffen.“ Somit ist der Mensch selbst verantwortlich, den Wandel mit Bewusstsein voranzutreiben und digitale Innovationen sozial zu gestalten. Eine Bereitschaft für Neues und Räume für Veränderungen müssen von Menschen gewollt und von Organisationen angenommen werden. „Innovationen funktionieren jedoch nicht nach Plan.“