Mitteilungen aus der Führungsakademie

Führungsakademie erlebt den Nationalpark „eine Spur wilder“

 

Führungsakademie erlebt den Nationalpark „eine Spur wilder“

 

Das Interesse an einem Perspektivwechsel führte das Team der Führungsakademie Baden-Württemberg in den Nationalpark Schwarzwald. Dreißig Mitarbeitende der Führungsakademie, darunter Präsident Ralph Bürk und Generalsekretär Thomas Berg, lernten dort die Führungsphilosophie des Leitungsteams Wolfgang Schlund und Thomas Waldenspuhl kennen, spürten im Wald der „Wildnis“ nach und marschierten mit Chef-Ranger Urs Reif zur Grindefläche oberhalb des Wilden Sees.

 

Enge Kontakte zwischen der Führungsakademie und dem Nationalpark gibt es seit über einem Jahr, nachdem sowohl Mitarbeiter als auch Nachwuchsführungskräfte des Führungslehrgangs in mehreren Projekten eng mit der Verwaltung des Nationalparks zusammenarbeiten. Schließlich hat sich die noch junge Sonderbehörde „Nationalpark“ zum Ziel gesetzt, eine moderne Verwaltung „State oft he Art“ aufzubauen. Dabei stehe der Mensch und seine Familie immer im Mittelpunkt, sagte Thomas Waldenspuhl bei der Begrüßung im ehemaligen Hotel Adler in Seebach, wo ein Teil der Nationalparkverwaltung vorübergehend Quartier bezogen hat, bis das neue Besucherzentrum mit Verwaltungsgebäude am Ruhestein fertiggestellt ist.

 

Die Idee des Prozessschutzes und der biologischen Vielfalt im Park stehe hinter dem Motto „Natur, Natur sein lassen“, erklärte Biologe Wolfgang Schlund und machte deutlich, welchen Blickwinkel er und sein Team dabei einnehmen: „Wir wollen den Prozessschutz aus der Perspektive der Tiere sehen, den Lebensraum mit den Augen einer kleinen Assel, eines Auerhuhns oder eine Eule wahrnehmen.“ Präsident Bürk sieht da Prallelen zur Arbeit der Führungsakademie: „Es ist eine wichtige Führungsqualität, eine Situation oder Lage immer auch mit den Augen der Anderen zu sehen.“ Thomas Waldenspuhl ergänzte einen weiteren Aspekt: „Im Prozessschutz kennen wir weder Chaos, noch Ziele oder Regeln, die der menschlichen Bewertung unterliegen.“ Die Einzigartigkeit dieser Welt gelte es zu vermitteln, deshalb laute einer der Sätze im Leitbild „Wir begeistern die Menschen für Wildnis“.

 

Wie die „Wildnisbildung“ im Nationalpark Schwarzwald geschieht, konnte das Team der Führungsakademie in einer spannenden Naturpädagogik-Stunde mit Svenja Fox erfahren. Dabei ging es um Zeit und Ruhe, um Achtsamkeit und Respekt, aber auch um Abenteuer und Wildnis. Mit der verlockenden Aufforderung „Eine Spur wilder“ ging jeder alleine  und mit Abstand zum Kollegen durchs Unterholz mit der Aufgabe, Farben wahrzunehmen, Strukturen zu erkennen, sich selbst und den Wald in Beziehung zu setzen.

 

 

Chef-Ranger Urs Reif führte die Gruppe schließlich über einen schmalen Pfad steil nach oben zur Grindefläche mit Blick auf den Wilden See und den umgebenden einhundertjährigen Bannwald. Dort machte Reif anhand des tausendjährigen Lebenszyklus eines Baumes deutlich, in welch „zeitlich unfassbaren Dimensionen“ die Nationalpark-Mitarbeiter denken und arbeiten. Spätestens an dieser Stelle wurde mehr als deutlich, was das Führungsduo Schlund und Waldenspuhl am Vormittag als gemeinsames Ziel genannt hatte: „Der Nationalpark ist ein Projekt für die Zukunft, es ist ein Aufbrechen in eine völlig andere Welt in der wir Natur, Natur sein lassen.“